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Buchvorstellung
Was unsere Kinder brauchen
Katharina Saalfrank
Hilfe! Mein Kind ist aggressiv!
Wenn Kinder sich nicht so verhalten, wie es erwünscht ist, ist das kein persönlicher Angriff auf die Erwachsenen, sondern ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Entwicklung. Kinder brauchen jedoch Orientierung, Begleitung und Führung durch Erwachsene. Es kommt dabei auf die Art und Weise der Führung an. Ist dieser rigide und machtvoll, kann sich das Verhalten verstärken. Wenn wir jedoch wertschätzend und verantwortungsvoll führen und unsere Kinder achtsam begleiten, können sie wertvolle Erfahrungen machen.
Verantwortungsvolle Führung in Konfliktsituationen
Vielleicht sagen Sie jetzt: „Ich gehe doch verantwortungsvoll und wertschätzend mit meinem Kind um“ – und was, wenn Kinder Aggressionen zeigen? Schnell fühlen wir uns verantwortlich und und in der elterlichen Pflicht, das aggressive kindliche Verhalten zu unterbinden.
Die Mutter des vierjährigen Benjamin ruft empört: „Jetzt reicht es wirklich, Benjamin! Du sollst doch nicht hauen!“ Sie nimmt ihn unsanft am Arm und läuft mit ihm zur Bank an den Rand des Spielplatzes. Benjamin schreit und wehrt sich,:“Nein, Mama! Lass mich los.“ Seine Mutter ist ärgerlich und rüttelt ihn heftig am Arm. „Was denkst du dir dabei? Du kannst hier nicht einfach ein anderes Kind hauen! Das ist nicht in Ordnung!“ ruft sie und setzt Benjamin mit einem Ruck auf die Bank. „So, mein Freund, jetzt bleibst du hier fünf Minuten sitzen und überlegst dir mal, was du gemacht hast!“ - „Mama, ich wollte…“, setzt Benjamin zur Erklärung an und strampelt wütend mit den Beinen, , „… der Junge war böse!“, Benjamin schaut grimmig vor sich hin. Sein kleines Gesicht ist hochrot „Nein, Benjamin, hier bin ich jetzt ganz konsequent! Das geht so nicht. Gleich, wenn deine Auszeit vorbei ist, entschuldigst du dich bei dem anderen Kind.“
Es ist nachvollziehbar, dass die Mutter hier aufgebracht und ärgerlich ist. Der Konflikt jedoch, der zur Eskalation geführt hat, ist nicht gelöst und beide – die Mutter und das Kind – sind frustriert und gekränkt. Schauen wir uns an, was auf der Ebene der Beziehung zwischen Benjamin und seiner Mutter passiert ist. Der Junge hat folgende Botschaft erhalten:
„Du hast hier eine Grenze nicht gewahrt“ Deine Grenze jedoch hat gar keine Bedeutung für mich!“