Lina und die Selbstliebe

Aus Arcapedia

Lina und die Selbstliebe

In einem verborgenen Tal, umgeben von sanften Hügeln und dichten Wäldern, lag ein kleines Dorf. Die Bewohner dieses Dorfes waren bekannt für ihre Harmonie mit der Natur und einander. Unter ihnen lebte ein junges Mädchen namens Lina, dessen Herz so weit und tief war wie der endlose Himmel über ihr. Doch trotz ihrer liebevollen Art fand Lina es schwer, diese Liebe auch sich selbst zu schenken.

Eines Nachts, als der silberne Mond hoch am Himmel stand und die Sterne wie Diamanten funkelten, konnte Lina nicht schlafen. Ihre Gedanken wirbelten wie Laub im Herbstwind. Sie entschied sich, einen Spaziergang durch den Wald zu machen, um ihren Geist zu beruhigen.

Tief im Wald, unter dem dichten Blätterdach, stieß sie auf einen klaren, stillen Teich, der im Mondlicht glitzerte. Lina setzte sich ans Ufer und beobachtete, wie der Mond sich im Wasser spiegelte. Es war, als ob der Teich ein Fenster zu einer anderen Welt wäre, ruhig und friedlich.

Plötzlich hörte sie eine sanfte Stimme, die aus der Stille zu kommen schien. "Warum so traurig, junges Herz?", fragte die Stimme. Lina schaute sich um, konnte aber niemanden sehen. Zögerlich antwortete sie: "Ich finde es schwer, mich selbst so zu lieben, wie ich andere liebe."

Die Stimme gehörte dem Mond, der durch das Wasser zu ihr sprach. "Liebe zu geben, ist eine schöne Gabe," sagte der Mond, "aber wahre Harmonie findest du nur, wenn du diese Liebe auch dir selbst schenkst. Sieh in mein Spiegelbild und erkenne die Schönheit, die auch in dir liegt."

Lina blickte ins Wasser und sah nicht nur den Mond, sondern auch ihr eigenes Spiegelbild, umgeben von einem sanften Leuchten. In diesem Moment verstand sie, dass Selbstliebe nicht bedeutete, perfekt zu sein, sondern sich selbst anzunehmen, mit all ihren Fehlern und Stärken.

"Jeder von uns ist einzigartig, ein unersetzliches Stück des Universums," fuhr der Mond fort. "Indem du dich selbst liebst, ehrtst du das Leben, das dir gegeben wurde. Deine Liebe zu dir selbst ist der erste Schritt auf dem Weg zur wahren Harmonie mit der Welt um dich herum."

Mit einem Gefühl der Erleichterung und Erneuerung dankte Lina dem Mond und machte sich auf den Rückweg ins Dorf. Sie wusste nun, dass die Reise zur Selbstliebe nicht immer einfach war, aber sie war bereit, diesen Weg mit Geduld und Mitgefühl zu gehen.

Von jenem Tag an blühte Lina auf, nicht nur als eine Gabe für die um sie herum, sondern auch als ihr eigener Sonnenschein. Sie lernte, ihre eigenen Bedürfnisse zu achten, sich selbst Zeit und Raum zu geben und vor allem, sich selbst mit der gleichen Liebe zu umarmen, die sie so freigiebig an andere verteilte.

Und so, in einem kleinen Dorf, umgeben von der sanften Umarmung der Natur, lebte Lina ein erfülltes Leben, ein strahlendes Beispiel dafür, dass die Liebe, die wir uns selbst geben, die Wurzel aller Schönheit ist, die wir in die Welt hinaustragen. Gute Nacht, mögest auch du die sanfte Kraft der Selbstliebe in deinem Herzen finden und mit ihr träumen.